Auf den Hund gekommen

Auf den Hund gekommen

Heute bin ich beim Spaziergang irgendwie … auf den Hund gekommen.

#miniaturgeschichten (Nr. 23)

Der Hund ist wahrscheinlich das älteste Haustier der Indoeuropäer. Die Rolle des Hundes kommt sprachlich gesehen jedoch sehr unterschiedlich zum Ausdruck:
Begleiter, Helfer, Bewacher, Beschützer steht gegen hündisch, Hundesohn, hundsgemein, hundsmiserabel usw.
Dieser Gegensatz geht auf kulturelle Unterschiede zurück. In manchen Kulturen wird der Hund wegen seiner Unterwürfigkeit tatsächlich verachtet.
Und wer kommt jetzt alles auf den Hund?

In der Bergmannssprache heißt der Förderkarren „Hunt“ (mittelhochdeutsch für Hund). Wer zu schwach war, kräftig die Spitzhacke zu schwingen, musste alsbald den „blöden Hund“ schieben – eine schlecht bezahlte Arbeit.

Und es hat mit Truhen zu tun. Wurde die Kriegstruhe der Römer plötzlich leer, so sah man auf dem Boden eine Wächterfigur – den Hund. Kein Geld, keine Söldner, kein Krieg. „Das ist doch wohl ein dicker Hund“, war daraufhin der Ausdruck voller Überraschung. Denn, ganz ehrlich, dass sogar Hunde einmal dick werden könnten, war in früheren Zeiten einfach unvorstellbar.

Und die Hundstage? Das ist bereits eine andere Miniaturgeschichte. Einfach hier stöbern.

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