Tohuwabohu

Tohuwabohu

Es ist schönstes Aprilwetter die letzten Tage. Unter Aprilwetter versteht man ein sehr wechselhaftes Wetter mit zeitlich begrenzten Überraschungen und lustigen Wetterkapriolen. Irgendwie ein kleines bisschen wie in der Politik. Sorry. Eben ein ständiges Auf und Ab, Hin und Her, mal recht kühl, und ganz plötzlich geht es wieder heiß her. Ein richtiges Tohuwabohu! Ein was?

#miniaturgeschichten (Nr. 44)

Tohuwabohu kommt ursprünglich aus dem Hebräischen und bezeichnet ein heilloses Durcheinander, oder heutzutage auch mal Chaos.

Es ist ein altes Wort und findet sich im Ersten Buch Mose (Bibel). Die sogenannte Genesis beginnt mit dem wohlbekannten Satz: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, dann gleich weiter „Und die Erde war tohu wa-bohu.“ Ups, … lief wohl anfangs nicht so gut. Seien wir jedoch barmherzig, denn Perfektion entsteht grundsätzlich erst am Ende eines Weges nicht bereits am Anfang.

Luther übersetzte den Begriff mit „wüst und leer“. Dabei ist ‚tohu‘ die „Wüste/Öde“, ‚wa‘ bedeutet einfach nur „und“ und ‚bohu‘ umschreibt „ungeordnet/wirr“. Will man jedoch entgegen Luther die sogenannte Klangfigur des Wortes ‚tohuwabohu‘ erhalten, so verwendet man gerne „Irrsal & Wirrsal“. Haha, einfach herrlich! 

Spitzzüngig hingegen sind modernere Übersetzungen. Da steht ‚tohu‘ für „geistliche Leere“, also irgendwie Führungslosigkeit, und ‚bohu‘ für „geistige Leere“, demnach ein Mangel an denkenden Wesen. Das ist ziemlich ‚Starker Tobak‘! Woher dieser Ausdruck jedoch kommt, ist eine andere Geschichte.
Frohe Ostern!

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